Annular Eclipse meeting in Dénia, Spain
Mit diesem Betreff erhielt die AAG-Mainz
am 12. März 2005 die Einladung
der Associació Astronòmica Marina Alta von Dénia,
Spanien
zur ringförmigen Sonnenfinsternis am 03.Oktober 2005 zu kommen.
Am 26. Mai 2005 habe ich dann für mich und einen Freund gebucht
und den Kontakt zum dortigen Verein aufgenommen.
Am 29. September flogen wir zuerst von Köln nach Valencia
und besuchten für zwei Tage die Partnerstadt von Mainz.
Auch hier innerhalb der Bedeckungszone wurden Vorbereitungen
im Museo
de las Ciencias Príncipe Felipe getroffen,
es kamen letzendlich über 2.000 Beobachter.
Wir fuhren samstags mit dem Bus um einen Breitengrad nach Süden
und kamen dort gegen 15 Uhr an.
Denn um 18 Uhr ging es schon weiter zur Sternbeobachtung in die Berge.
Wir trafen drei weitere Deutsche aus der Gegend Osnabrück
und die meisten, der 13 Mitglieder des dortigen Astronomievereins.
Wir wurden freundlich empfangen und auf den 40 km-Trip im Auto von Santiago
Barosso mitgenommen.
In der Abgeschiedenheit konnte man über die Zeit sehen, wie wir uns
unter der Milchstraße drehen.
Venus ging unter und Mars auf. Der "Große Wagen" setzte
am nördlichen Horizont auf.
Zu Besuch kam auch das örtliche Fernsehen und machte Interviews zur
bevorstehenden Sonnenfinsternis.
Gegen 3 Uhr kamen wir zurück. Zwischenzeitlich war Bewölkung
aufgezogen.
Über Ibizia und Mallorca lag ein Sturmtief.
Am nächsten morgen um 11 Uhr waren wir zum Stadtrundgang eingeladen.
Wir besichtigten die Altstadt, das Museo Etnológico, wo wir über
Rosinenherstellung und Export viel erfuhren,
danach gingen wir zum Castillo hinauf und genossen bei bedecktem Himmel
die Aussicht.
Wir lernten den US-Amerikaner John kennen und kamen darüber ein,
gemeinsam ein Auto zu mieten,
um am morgigen Tag mobil zu sein. Nach der Siesta suchten wir vergebens
alle Autovermietungen auf,
sonntags Ruhetag!
Wir versuchten nochmals mit Santiago Kontakt aufzunehmen und etwaige Fahrgelegenheiten
aufzutun,
doch es gab Verbindungsprobleme.
Für die Zentrallinie in Spanien war bis auf die Mittelmeerküste
gute Aussichten gemeldet (www.inm.es).
Okey, wir könnten eine 3/4 Stunde vor dem 1. Kontakt am morgigen
Tag noch eine Auto mieten und wären dann zum Maximum etwa 150 km
im Inland.
Am Tag des Ereignisses gingen wir morgens mit John zum Observer Field,
ein abgesperrter Parkplatz am Hafen.
Die Teleskope ließen wir im Hotel, denn es war immer noch bewölkt.
Auf dem Parkplatz waren schon etwa 10 Teleskope aufgebaut und man sagte
uns,
dass sich die aufgelockerte Bewölkung noch auflöse.
Wir vertrauten den einheimischen Wetterexperten und holten unsere Ausrüstung.
Gegen 9:00 Uhr hatten wir aufgebaut, doch die Wolken waren tief und dunkel,
im Norden lichtete es sich weitgehend.
Doch die Wolken blieben an den Bergen der Halbinsel haften und so entschieden
sich um 9:30 Uhr
die 13 angereisten Italiener aus der Toskana den Standort zu wechseln.
Eine Mitfahrgelegenheit war nicht möglich. Die Nervosität stieg.
Auf die Frage an den Veranstalter, ob er eine Möglichkeit der Mitnahme
sieht, meinte er,
dass er als Veranstalter die ausgewiesenen Beobachtungsorte besetzen müsse.
9:40 Uhr, die Wolken verdichten sich über uns, nördlich war
strahlend blauer Himmel.
Los zu laufen erschien sinnvoller, als sich gar nicht zu bewegen.
Wir gingen los und suchten ein Taxi. Gefunden: "Fahren sich uns bitte
10 km in Richtung Sonnenschein".
Wir kamen zu einer Straßenkreuzung und bauten auf dem seitlichen
Parkplatz zwei Teleskope auf.
Schnell gesellten sich einheimische Schaulustige hinzu und erlebten ebenso
diffuses Licht und Temperaturrückgang.
Ich machte mit meiner neuerworbenen Canon Power Shot A410 alle 5 Minuten
Fotos
durch das 20 mm Okular meines Refraktors 70/700.
Ein Wecker stand auf Wiederholungsalarm unter dem Stativ.
Um 12:15 Uhr kam der Taxifahrer zurück und genoss noch eine 1/4 Stunde
vor Ort dem Anblick.
Wir hatten im zuvor eine Sofi-Brille geschenkt, die nicht weit verbreitet
waren
und auch er hatte den Sonnenring gesehen.
Nach 4. Kontakt fuhren wir noch sprachlos ins Restaurante "Mena"
direkt an der Küste unterhalb eines maurischen Aussichtturmes. Und
wirklich, es hat sich gelohnt.
Der Sonnenring war zum Maximum nur durch Wolken zu beobachten.
Es trafen etwa 40 Eclipse-Chaser von verschiedensten Beobachtungsorten
ein,
Italiener, Franzosen, Deutsche, ein US-Amerikaner und vor allem Spanier.
Wir kosteten die regionale Küche und jeder berichtete von seinen
Eindrücken.
Nach großem Abschied fassten der ein oder andere den Entschluss
sich zur nächsten
totalen Sonnenfinsternis am 29. März 2006 wieder zu treffen.
Alles in allem nicht nur ein kosmisches sondern auch ein internationales,
gesellschaftliches Treffen.
Oktober 2005
Michael Göller
Coordenades: 38h 50' 30'' N, 00h 06' 30' E (Denia Center)
Principi de l'eclipsi: Hora 9:42:22 (temps
local, GMT+2)
Principi fase central: 11:00:21
Màxim de l'Eclipsi 11:02:26
Final de la fase central: 11:04:30
Magnitud: 97.4 % (obscuriment)
Àrea Eclipsada: 90.6 %
Duració 4 minuts 9.1 segons
Azimut en el màxim: 128º
Altitut en el màxim: 32º
Fi de l'eclipsi: 12:30:27